Kategorie: Pressemitteilung

  • Pressemitteilung 06.06.2025

    Neues Konzept für Ersatzneubau in historischer Optik

    Die Initiative Carolabrücke bringt sich mit einem neuen Konzept in die Diskussion um einen Ersatzneubau ein.

    Zuletzt bescheinigte Baubürgermeister Stephan Kühn dem CDU-Vorschlag einer zweigeschossigen Brücke prinzipielle Umsetzbarkeit. Im Vergleich dazu ist eine gestalterische Anpassung an die typischen Dresdner Bogenbrücken leicht umsetzbar.

    Mit einer Konzeptdarstellung (siehe Anhang) zeigt die Initiative Carolabrücke, wie sich auch ohne zusätzliche Strompfeiler eine historisch inspirierte Optik erzielen lässt. Dieser Vorschlag erfüllt alle Vorgaben, zum Beispiel auch jene des Denkmalschutzes.

    Baubürgermeister Kühn steht es nicht zu, den Dresdnern vorzuschreiben, was unter einer „zeitgemäßen Gestaltung“ zu verstehen sei. Wenn sich Kühns Haltung in der Vergangenheit durchgesetzt hätte, wäre Dresdens Innenstadt heute international uninteressant. Menschen aus aller Welt werden von Dresdens historischem Zentrum angezogen, das im alten Stil wiederaufgebaut wurde. Zurecht sind die meisten Dresdner stolz auf diese Leistung und engagieren sich für Architektur wie in kaum einer anderen Stadt.

    Der Bürgerrat für die Stadt Dresden hat im Mai gefordert, dass die Dresdner über „das Aussehen der Brücke mitbestimmen können“. Dieser repräsentativ aus 50 Dresdner Menschen zusammengesetzte Rat hat ein Jahr lang Empfehlungen an die Politik ausgearbeitet. Unter dem Motto „Friedensstadt Dresden“ heißt es, die „demokratische Aushandlung und Identifikation mit dem städtischen Bau“ sei wichtig für ein friedliches Zusammenleben.

    Dem schließt sich die Initiative Carolabrücke an und fordert die Stadt Dresden auf:

    • die Planungsbüros zu verpflichten, je zwei Gestaltungsvarianten zu entwerfen: darunter eine, die sich an die Ästhetik der originalen Carolabrücke von 1895 anlehnt
    • das Wettbewerbsverfahren mit weitreichenden Einflussrechten des Stadtrates und unter Bürgerbeteiligung abzuhalten 

    Das eindeutige Stimmungsbild zugunsten einer historischen Gestaltung, das in Petitionen und Umfragen zum Ausdruck kam, darf die Stadtverwaltung nicht – wie schon so oft – ignorieren.

    Unabhängig vom vorgelegten Konzept, das sich an den bisherigen Pfeilerstandorten orientiert, tritt die Initiative weiterhin für eine statisch sichere Bogenbrücke ein. Eine Spannweite von 120 Metern bleibt angesichts der Vorgaben – schmale Gestalt mit untenliegendem Tragwerk, hoher Lasteneintrag – auch mit heutigen Materialien riskant. Physik lässt sich nicht austricksen, wie der Brückeneinsturz eindrucksvoll gezeigt hat. Auch viele andere Spannbetonbrücken sind marode, eingestürzt ist jedoch die Carolabrücke. Daraus müssen wir lernen und uns auf die konkurrenzlosen Vorteile einer robusten Bogenbrücke besinnen.

    Rechtlich ist das möglich. 

    Um nach dem Abriss die eingestürzte Brücke nachbauen zu können, hat die Stadtverwaltung eine Sondergenehmigung für einen neuen Strompfeiler beantragt. Diese wurde als „individuelle Lösung“ erteilt, und zwar „abweichend vom Erlass“, der eigentlich Ausbauziele ohne Strompfeiler vorsieht. Beim Bundesverkehrsministerium (BMDV) und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSV) hat man sich auch mit einer historisch orientierten Brücke beschäftigt. Das WSV schreibt dazu: „Sollte die Stadt Dresden hier eine Änderung wünschen, so müssten Sie dies direkt beim BMDV erwirken“. Dorthin hat die Initiative Carolabrücke sich gewandt. Von der zuständigen Referentin für Bundeswasserstraßen erhielt sie die Auskunft, dass „außerhalb des Fahrwassers eine Anpassung der Carolabrücke an das historische Vorbild aus strom- und schifffahrtspolizeilicher Sicht zustimmungsfähig“ sein kann. Die Bögen der ersten Carolabrücke vertragen sich mit der Breite des heutigen Fahrwassers (60 Meter).

    Die Initiative Carolabrücke geht davon aus, dass der Weg einer Genehmigung als Ersatzneubau scheitern wird. Die eingestürzte Brücke genügt in keinem Aspekt heutigen Anforderungen an Statik, Verkehrsführung und Städtebau. Die Vielzahl notwendiger Anpassungen ist so zahlreich, dass ein Neubau eine erhebliche bauliche Veränderung bedeutet. Daher wird ein Planfeststellungsverfahren unausweichlich sein.

  • Pressemitteilung 01.05.2025

    Stadtverwaltung verspielt Glaubwürdigkeit

    Bei der Bauausschuss-Sitzung am Mittwoch wurde deutlich, wie Baubürgermeister Stefan Kühn über Monate hinweg Stadträten und Öffentlichkeit die Unwahrheit gesagt hat.

    Der von der Verwaltung selbst beauftragte Jurist Dr. Fellenberg stellte im Beisein Kühns klar, dass für eine Behelfsbrücke kein Planfeststellungsverfahren notwendig ist. Das hatte Stefan Kühn immer wieder vor dem Bauausschuss behauptet und damit die Angst vor einer langen Wartezeit geschürt. Statt einer Richtigstellung wurde in der anschließenden Präsentation erneut behauptet, eine Behelfsbrücke könne erst „in 2 bis 3 Jahren in Betrieb gehen“. Wie kommt man auf diese Fantasie-Angabe? Zum Vergleich: In Bad Schandau war eine Inbetriebnahme der beiden Hilfsbrücken nach rund einem Jahr geplant: Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeit zusammengerechnet. Dabei war dort sogar eine Zulassung für Flusspfeiler in der Elbe inbegriffen, da man das S-Brücken-System wählte, welches aller 80 Meter einen Pfeiler benötigt.

    Der Initiative Carolabrücke wurden interne Emails zugespielt, die belegen, dass der Verwaltung bereits im Oktober 2024 detaillierte Planungen einer Behelfsbrücke vorlagen und sie über den Ablauf einer Realisierung genau informiert wurde. Eine Inbetriebnahme wurde für Dezember 2025 in Aussicht gestellt, die Nutzungsdauer mit fünf Jahren angegeben. Die Verwaltungsspitze hat dieses qualifizierte Angebot jedoch ignoriert.

    Der Bauausschuss wurde, trotz stetiger Nachfragen der Stadträte, nicht informiert. Stattdessen sprach Stefan Kühn stets nur davon, dass Anfragen bei Bundeswehr und THW keine Verfügbarkeit von Hilfsbrücken ergeben hätten. Er konnte nicht nur wissen, sondern er wusste auch, dass diese nicht die richtigen Ansprechpartner für solch ein Anliegen sind.

    Auch nach Vorliegen einer weiteren Hilfsbrücken-Planung auf Veranlassung der Initiative Carolabrücke blieb die Stadtverwaltung untätig.

    Neben der verkehrlichen Bedeutung einer Hilfsbrücke kann diese auch die Fernwärme aufnehmen. Die provisorische Verlegung auf der Augustusbrücke hat SachsenEnergie 3,1 Millionen Euro gekostet. Nun wird überlegt, diesen untragbaren Zustand mindestens ein halbes Jahrzehnt zu dulden, bis die Carolabrücke wieder steht, oder einen Düker für über 30 Millionen Euro unter der Elbe zu verlegen. Deutlich kostengünstiger: 3 Millionen Euro für die Umverlegung auf eine ohnehin notwendige Hilfsbrücke und später 10 Millionen für den Einbau in die Carolabrücke. Doch für eine Hilfsbrücke, die in dutzenden Städten selbstverständlich ist, gibt es in Dresden offenbar Denkverbote.

    Bad Schandau hat das Glück, seine alte Elbbrücke nun doch wieder in Betrieb nehmen zu können. Jetzt heißt es, keine weitere Zeit zu vertrödeln, sondern unverzüglich beim Land Sachsen Bedarf für die freiwerdenden Mittel anzumelden. In Dresden querten fünfmal mehr KfZ die Elbe als in Bad Schandau, dazu kamen Straßenbahn und Fernwärme. Seit dem Einsturz summieren sich die zusätzlichen Fahrtwege laut Stadtverwaltung auf über tausend Stunden pro Tag. Wer stockenden Wirtschaftsverkehr beklagt, macht sich völlig unglaubwürdig, wenn gleichzeitig eine Hilfsbrücke blockiert wird. Auch die DVB sind langsamer und unfallgefährdeter geworden. Fußgänger drängen sich auf der Augustusbrücke mit mehr Radlern und der Fernwärme. Nicht zuletzt haben das Image Dresdens und der Stolz der Dresdner auf ihre Stadt gelitten. So soll es noch mindestens fünf Jahre weitergehen?

    Stadträtin Susanne Krause sprach davon, dass es „Vertrauen zerstört, was die Zusammenarbeit des Rates mit städtischen Unternehmen und der Stadtverwaltung angeht“, wenn Aussagen nach einigen Monaten ins Gegenteil verkehrt werden. Sie sagte dies in Bezug auf die Fernwärme, doch auch bei Abriss, Hilfsbrücke oder Neubau: die Aussagen der Stadtverwaltung sind nicht mehr glaubwürdig.

  • Pressemitteilung 21.03.2025

    Planungen für Dresdner Hilfsbrücke liegen vor

    Das auf Systembrücken spezialisierte Unternehmen SYSTEC hat auf Veranlassung der Initiative Carolabrücke Vorplanungen für eine Dresdner Hilfsbrücke vorgelegt. Diese mit Abstand schnellste und günstigste Brückenlösung ist auch mit Blick auf die angespannten Haushaltsverhandlungen ein interessanter Lösungsvorschlag. 

    Vorgeschlagen wird eine Systembrücke für Straßenbahn, PKW- und LKW-Verkehr sowie Fuß- und Radwege. Hierfür eignet sich ausschließlich das SKB-System, welches die Firma SYSTEC im Auftrag der Deutschen Bahn entwickelt hat und betreut. Dieses Unternehmen wurde für Dresden bisher nur von der Initiative Carolabrücke angefragt. 

    Die Besonderheit von SKB-Brücken ist nicht nur die Eignung für große Lasten, sondern auch die Spannweite von bis zu 120 Metern. Sie kann die Elbe also ohne zusätzliche Pfeiler überspannen.

    Prof. Reinhard Koettnitz und Prof. Steffen Marx wurden am Mittwoch in der Sächsischen Zeitung zitiert, unter welchen Voraussetzungen eine schnelle Genehmigung möglich ist. Demnach wäre eine Stahlverbundbrücke ohne zusätzliche Pfeiler in einem halben Jahr genehmigungsfähig. Arne Huhn, in der Berliner Senatsverwaltung für die Elsenbrücke zuständig, bestätigte der Initiative Carolabrücke: „Für die Errichtung der Behelfsbrücke war kein gesondertes Planrechtsverfahren erforderlich, da keine wesentliche Änderung der bestehenden Verkehrsanlage vorgenommen werden musste.“ Die Berliner Elsenbrücke ist dem Dresdner Problem sehr ähnlich. 2018 mussten die dortigen Brückenstränge gesperrt werden, da Spannungsrisskorrosion im Hennigsdorfer Spannstahl festgestellt wurde. Senatorin Bettina Jarasch sagte zur Einweihung der binnen 15 Monaten geplanten und gebauten Hilfsbrücke: „Es war eine kluge und vorausschauende Entscheidung, die Behelfsbrücke schon parallel zu den Abrissarbeiten zu beauftragen und herstellen zu lassen. Nur so konnte monatelanges Verkehrschaos auf beiden Seiten der Spree vermieden werden, nachdem auch der westliche Brückenteil aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste.“

    Der Ersatzneubau der Elsenbrücke soll 2028, also nach 10 Jahren, abgeschlossen sein. Das zeigt, dass auch ein einfacher Ersatzneubau ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen kann.

    Dass sie die Elbquerung jedoch möglichst schnell benötigen, hatten zuletzt einige Dresdner Wirtschaftsverbände deutlich gemacht. Eine Systembrücke erspart gegenüber einem Ersatzneubau mindestens drei bis vier Jahre ohne Verkehrsfreigabe. Der volkswirtschaftliche Nutzen amortisiert die Baukosten bei weitem. Zudem können sich die Wirtschaftsverbände mit einer Spendenaktion an den Errichtungskosten einer Hilfsbrücke beteiligen.

    Die Behelfs-Elsenbrücke in Berlin hat 18 Millionen Euro gekostet. Davon hat die Stadt Berlin nur 10% tragen müssen, die restlichen 90% wurden durch GRW-Mittel gefördert. Auch Dresden ist GRW-Fördergebiet.

    Als Vorbild für eine SKB-Systembrücke mit kombinierter Straßenbahn-Kraftverkehr-Nutzung kann die Lange Brücke in Berlin-Köpenick dienen. Für Nutzungen ohne Straßenbahn kommt alternativ das System „S-Brücke“ infrage, das vom Bundesverkehrsministerium verliehen wird. In Bad Schandau wird man für den Bau der Hilfsbrücke voraussichtlich auf dieses System zurückgreifen und noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen.

    THW und Bundeswehr, die von der Dresdner Stadtverwaltung zum Bau einer Hilfsbrücke angefragt wurden, sind hierfür der falsche Ansprechpartner. Daher fordern wir, dass sich die Verwaltung mit Akteuren, die Behelfsbrücken für zahlreiche Städte und Situationen realisiert haben, in Verbindung setzt und eine solche Lösung für Dresden ernsthaft prüft.

    Die schwierigen Haushaltsverhandlungen zeigen: eine Systembrücke ist die einzige Brücke, die sich Dresden zur Zeit leisten kann. Sie ist zudem die schnellste Variante.

    Auch langfristig lohnt sich eine Überbrückungslösung. Während der Standzeit einer Hilfsbrücke kann die Carolabrücke bedarfsgerecht und unter demokratischer Beteiligung geplant, finanziert und gebaut werden. Eine Brücke, die Dresdens Stadtbild mindestens die nächsten 150 Jahre prägen soll, muss weitsichtig konzipiert werden. Die Carolabrücke hat nicht nur verkehrliche Bedeutung, sondern ist auch wichtiger Baustein der Kulturstadt Dresden und ihre Gestaltung wesentlich für das Schicksal der östlichen Innenstadt.

    Anbei finden Sie Visualisierungen der Firma Systec für Dresden, welche verwendet werden dürfen. Die Quellenangabe muss dabei vollständig im Bild verbleiben.

  • Pressemitteilung 30.01.2025

    Ersatzneubau mit Ungewissheiten verbunden

    In der jüngsten Bauausschuss-Sitzung erläuterte die Verwaltung ausführlich, wie sie einen Neubau nach Vorbild der eingestürzten Brücke ermöglichen will. Jedoch zeigt sich jetzt: so einfach, wie es bisher suggeriert wurde, ist ein Ersatzneubau wohl nicht durchführbar.

    Baubürgermeister Stephan Kühn sprach von „unsicherem Terrain“, bei dem der Stadt Rechtsunsicherheiten „um die Ohren fliegen“ könnten. Hintergrund ist, dass die zweite Carolabrücke von 1971 nicht mehr heutigen Richtlinien und Regelwerken entspricht und sich zudem Bedarfe geändert haben. Daher wird die Brücke nicht 1:1 nachgebaut werden können. Doch welche Veränderungen sind möglich, ohne dass ein Planfeststellungsverfahren nötig wird? Dazu erklärt Herr Kühn: „Die Frage ist nicht ganz trivial, weil der Bundesgesetzgeber uns das zwar ermöglicht hat, aber es gibt in dem Sinne erst mal keine Ausführungsbestimmungen, nähere Regelungen und auch keine zahlreichen Urteile, auf die man zurückgreifen kann, da die Regelung relativ neu ist.“

    Deshalb hat die Verwaltung ein teures Rechtsgutachten beauftragt, um die Rahmenbedingungen für einen Ersatzneubau zu klären. Die Initiative Carolabrücke plädiert dafür, lieber gleich den üblichen Weg des Planfeststellungsverfahrens zu gehen. Solche Verfahren sind erprobt und können, wie bei der Echelsbacher Brücke in Oberbayern, binnen drei Jahren zur Genehmigung führen.

    Wiederholt wurde seitens der Verwaltung aber nur dargelegt, welche Vorbereitungen sie für einen Ersatzneubau treffe. Damit würde man für die nächsten 100 Jahre und über 100 Millionen Euro eine notdürftig angepasste Brücke in Kauf nehmen, nur um frühestens „2027 ins Bauen zu kommen“. Bei einer voraussichtlichen Bauzeit von drei Jahren (analog zum Bau der nun eingestürzten Brücke) könnte der Verkehr bestenfalls 2030 rollen. Das heißt: mindestens 5 Jahre ohne Brücke!

    Deshalb fordert die Initiative Carolabrücke eine Behelfsbrücke für die Übergangszeit. Die Stadtverwaltung verzögert Vorbereitungen für eine Behelfsbrücke, die Kühn „Zinnober“ nannte, da sie der Meinung ist, dass sich der Aufwand nicht lohne.

    Während Bad Schandau noch in diesem Jahr oder spätestens im Frühjahr 2026 seine Notbrücke in Betrieb nehmen will, hat Dresden nach Kühns Fahrplan erst vier Jahre später eine befahrbare Brücke – und auch nur, wenn alles nach Plan läuft.

    Die Stadtverwaltung verfolgt offenbar die Strategie „Notbrücke langsam angehen, dritte Carolabrücke überstürzen“. Die Initiative Carolabrücke befürwortet ein anderes Vorgehen: „Erst Tempo bei der Notbrücke, dann eine optimale dritte Carolabrücke“.

  • Pressemitteilung 28.01.2025

    Pressemitteilung 28.01.2025

    Gründung der Initiative am Montag gut besucht

    Rund 40 Menschen waren am Montagabend am Rathenauplatz zusammengekommen. Kurz zuvor hatten Meldungen über eine Weltkriegsbombe an der Carolabrücke Schlagzeilen gemacht, was die zahlreichen Unterstützer jedoch nicht davon abhielt, die Initiative Carolabrücke mit ihrem Erscheinen zu unterstützen. Der Rathenauplatz war bewusst gewählt. Während die erhaltenen Figuren der ersten Brücke dem Ort etwas Glanz verleihen, ist die Unwirtlichkeit und Tristesse der 60er-Jahre-Stadtplanung dort mit voller Wucht zu spüren.

    Die Pressekonferenz fand im Anschluss in der QF-Passage am Neumarkt statt. Auch hier passte die Ortswahl zu den Zielen der Initiative, da der Neumarkt ein Symbol dafür ist, was Bürgerengagement, Weitblick und Ambition bewirken können. Sieben Ziele wurden dem Publikum vorgestellt:

    1. Mitbestimmung und eine faire Diskussion
    2. Eine Übergangsbrücke, Geschwindigkeit bei Planfeststellungsverfahren und Bauzeit
    3. Aktivierung von Grundstückswerten, Fördermitteln und Spenden, Auflegen einer Stadtanleihe
    4. Einpassung der Brücke in das historische Stadtbild, angrenzend lebenswerte Quartiere
    5. Bedarfsgerechte Verkehrsplanung, welche die Umverlegung der Bundesstraße berücksichtigt
    6. Aufwertung der Grünflächen in der Pirnaischen Vorstadt
    7. Brücke und Städtebau inspiriert und ambitioniert angehen

    Eine detaillierte Darstellung des Aktionsprogramms findet sich auf der Website: https://initiative-carolabruecke.de/aktionsprogramm-carolabruecke/

    Die Fragen aus dem Publikum beschäftigten sich vor allem mit möglichen Wegen zur Umsetzung einer historisierenden Brücke.

    Diesen Mittwoch, 29.01.2025, trifft der Petitionsausschuss ab 16 Uhr eine Entscheidung zur Petition von Philipp Bammes und den 8.432 Mitunterzeichnern.

    In der Petition wird der Wiederaufbau der ersten Carolabrücke gefordert sowie die „Einbeziehung von Architektinnen und Architekten, Historikerinnen und Historikern sowie der Dresdner Bevölkerung in den Planungsprozess“. Bammes ist Mitgründer der Initiative. Die Initiative wird zur öffentlichen Ausschuss-Sitzung anwesend sein.

  • Pressemitteilung 21.01.2025

    Nicht nur der Einsturz der Carolabrücke hat bundesweite Aufmerksamkeit erregt, auch die Frage, wie es nun weitergeht, ist von hohem öffentlichen Interesse.

    Deshalb wird sich am 27. Januar 2025 die Initiative Carolabrücke offiziell gründen. Auf der Pressekonferenz ab 17 Uhr stellen wir uns und die sieben Ziele unserer Initiative vor. Treffpunkt ist an der Rathenauplatz genannten Kreuzung zwischen den Figuren „Elbe in Ruhe“ und „Bewegte Elbe“.

    Diese Figuren zählen zu den erhaltenen Fragmenten der historischen Bogenbrücke. Der Rathenauplatz reiht sich in eine ganze Kette von Plätzen in der Dresdner Innenstadt ein, welche durch die Stadtplanung der 1960er-Jahre heute brachliegen. Nur eine Neuplanung der Brücke aktiviert das Potenzial dieser kostbaren Innenstadtflächen. Dies ist eine Chance, wie es sie in Deutschland kein zweites Mal geben dürfte.

    Wir haben in den letzten Wochen bereits intensiv an Lösungsansätzen gearbeitet und werden Vorschläge zum Thema Öffentlichkeitsbeteiligung, Behelfsbrücke, zur Finanzierung, zur Architektur und zum Städtebau machen.

    Am 29. Januar 16 Uhr wird der Petitionsausschuss des Dresdner Stadtrates seinen Beschluss zur Petition von Philipp Bammes fassen. Wir werden bei der öffentlichen Sitzung vertreten sein. Die Petition hat in wenigen Tagen über 8.400 Unterstützer für eine Prüfung des Wiederaufbaus nach dem historischen Erscheinungsbild von 1895 mobilisiert. Die Initiatoren von zwei Petitionen, Philipp Bammes und Lennart Rademacher, sind Teil unserer Initiative.

    Wir erfahren, noch vor unserer offiziellen Gründung, enormen Zuspruch, Engagement und Zulauf. Wir sind daher zuversichtlich, ein gewichtiges Wort mitreden zu können und viel für Dresden zu erreichen.

    Kontakt:

    info@initiative-carolabruecke.de (Achtung, Brücke mit „ue“!)

    0163 2890805 (auch über Whatsapp)

    Instagram: Initiative Carolabruecke